Hängendes Ladenschild

Haareszeiten | Naturfriseur

Natürlich gefärbtes Haar

Pflanzenhaarfarben

Der Farbton des alten Stadthauses, welches das Friseurgeschäft beherbergt, findet sich in der Palette der Naturhaarfarben wieder. Gleich hinter dem Empfang von Haareszeiten Naturfriseure stehen aufgereiht große Einmachgläser. Darin pulvrige Pflanzenhaarfarbe, die hier verwendet wird. Das Pulver besteht aus Kräutern, Blumen, Wurzeln, Nüssen, Kaffee und anderen Naturstoffen. Es wird mit heißem Wasser zu einem Brei angerührt und auf das Haar aufgetragen.

Der Anwendungsbereich liegt zwischen hellem Hellblond und Schwarz; die natürliche Pigmentierung des Haares bleibt erhalten. Das Ergebnis der Färbung hängt vom Naturton der Kundin, der Rezeptur und der Einwirkzeit ab. Nicht nur die Färbemittel sind hier biologisch, auch das Shampoo und andere Pflegemittel. Die kleinen Handtücher sind ein Abfallprodukt aus Eukalyptusholz, die zu hundert Prozent recycelbar sind. Mitgebrachte Marmeladengläser dienen beim Kauf als Transportmittel für das Pflanzenhaarpulver. „Haareszeiten“ hat sein nachhaltiges Konzept auch auf den täglichen Energiebedarf ausgeweitet. Hier kommt beispielsweise die sparsame LED-Beleuchtung, ein Wärmepumpentrockner und eine energiesparende Warmwasseraufbereitung mittels Wärmepumpentechnik zum Einsatz.

Das Unternehmen

Team von Haareszeiten

Petra Regnery-Britz hat 1981 ihren Wunschberuf erlernt: Heute ist sie Friseurmeisterin und Inhaberin des Geschäftes „Haareszeiten-Naturfriseure“ in Koblenz. Sie beschäftigt fünf Friseurinnen, darunter drei Friseurinnen mit Meisterausbildung, sowie drei Auszubildende und eine Auszubildende, die auf Grund ihrer Sprache die Einstiegsqualifikation (EQJ) absolviert.

Die Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter hat sich vor 12 Jahren in Koblenz-Rübenach selbstständig gemacht. 2013 ist der Betrieb in die Koblenzer Vorstadt umgezogen. Ihre Tochter Paulina Britz macht ihre Ausbildung im Betrieb. Sie will Friseurmeisterin werden und eine Zusatzausbildung zur Haut- und Haarpraktikerin anschließen.


Im Gespräch mit: Haareszeiten-Inhaberin Petra Regnery-Britz und Paulina Britz, die nach dem Fachabitur und einem Freiwilligen Kulturellen Jahr jetzt im dritten Lehrjahr zur Friseurin steht

Petra Regnery-Britz und Pauline Britz

Sie arbeiten mit natürlichen Pflanzenhaarfarben. Ist das eine neue Mode?

Petra Regnery-Britz: Nein, für mich ist das keine neue Mode. Ich interessiere mich schon seit meiner Ausbildung für Pflanzenhaarfarben. Mein Ausbilder stellte mir damals auf meinen Wunsch hin Henna zur Verfügung und sagte im großen Vertrauen: „Mach mal!“ Mit Henna habe ich angefangen Haare zu färben. Heute arbeite ich mit Farben, die aus verschiedenen Pflanzen hergestellt werden. Diese beziehe ich unter anderem aus Deutschland, aber auch aus anderen Teilen der Welt.

Paulina Britz: Immer mehr Kundinnen fragen nach Pflanzenhaarfarben.

Was ist anders als bei der chemischen Färbung?

Paulina Britz: Ich habe in einer Friseurfachschule 6 Monate mit Chemie gearbeitet und trotz Handschuhen einen Ausschlag bekommen.. Mit Chemie zu färben empfinde ich anstrengender, gerade auch wegen der Dämpfe.

Petra Regnery-Britz: Pflanzenhaarfarben pflegen, kräftigen und schützen das Haar. Sie wirken gesundheitsfördernd auf Haare und Kopfhaut und schonen Mensch und Umwelt. Im Gegensatz zu chemischen Haarfärbemethoden, die die äußere Schicht des Haares öffnen, um mit ihren Pigmenten einwirken zu können, lagern sich die Pflanzenhaarfarben am Haar an. Selbst gänzlich ergrautes Haar kann zufriedenstellend abgedeckt werden.

Was  bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

Petra Regnery-Britz: Wir sollten bewusster mit unseren Ressourcen umgehen. Nachhaltigkeit fängt für mich schon beim Shampoo an. Um Haare und Umwelt zu schonen, verdünnen wir unsere Shampoos bei der Anwendung mit Wasser. Wir verwenden ausschließlich zertifizierte Bioprodukte, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. 

Paulina Britz: Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern auch auf die Auswirkungen zu achten, die man durch sein eigenes Verhalten verursacht, etwa bei der Müllproblematik. Viele in meinem Freundeskreis interessieren sich zwar für Bio-Produkte, halten aber entgegen, dass sie sich das nicht leisten könnten. Ich werde bestaunt, wenn ich meine Ziele trotzdem umsetze. Für Fridays For Future würde ich dennoch nicht schwänzen, ich mache lieber an jedem Tag etwas Sinnvolles für die Umwelt.

Kontakt

Friseursalon

Haareszeiten Naturfriseure
Markenbildchenweg 16
56068 Koblenz

Telefon +49 (0)261-5793427
Mail: haareszeiten-koblenz(at)web.de

https://www.haareszeiten-naturfriseure.de

Öffnungszeiten:
Di, Fr 8:30 – 18 Uhr
Mi, Do 8:30 – 19 Uhr
Sa  8:30 – 14 Uhr
Mittagspause: Di – Fr 13 – 14 Uhr

Montag, Sonntag geschlossen


Geprüft wird mit Chemie

Gelbe Rose

Beim Naturfriseur gibt es naturgemäß keine Ausbildung im chemischen Färben von Haaren. Die Auszubildenden lernen den Einsatz chemischer Hilfsmittel in der Friseurfachschule. Das sei auch gut so, sagt die angehende Friseurin Paulina Britz, so kenne man das ganze Spektrum und könne sich selbst ein Urteil bilden.

Ihre Ausbilderin bedauert jedoch, dass bei der Prüfung nicht mit Naturhaarfarben gearbeitet werden darf. Das bestätigt die Handwerkskammer Koblenz: In der Zwischenprüfung seien Dauerwellen Thema und in der Abschlussprüfung das Färben. Jedes mal sei Chemie im Einsatz und der richtige Umgang damit werde auch geprüft. Das Thema Naturfarben werde noch nicht angeboten und Kenntnisse über natürliche Haarfärbeverfahren würden über private Weiterbildungsmaßnahmen.