Hevert | Arzneimittel und Mikronährstoffpräparate

Das Familienunternehmen Hevert steht für eine ganzheitliche Medizin, und es richtet sich auch in Produktion und Personalführung ganzheitlich aus. Als Hersteller von pflanzlichen und homöopathischen Arzneimitteln sowie von Mikronährstoffpräparaten legen die Geschäftsführer Marcus Hevert und Mathias Hevert großen Wert auf Stimmigkeit. Das bilden die Jahresberichte zur Unternehmensverantwortung, Corporate Social Responsibility (CSR), ab. Sie belegen den sorgsamen Umgang mit Energie und Naturschutz und stellen soziale Aspekte auch und gerade gegenüber Mitarbeitern in den Vordergrund. So besteht ein Kinderhaus ganz aus Holz für Ferien- und bedarfsgerechte Betreuung der Kinder von Firmenangehörigen. Das kann den Arbeitsalltag ebenso erleichtern wie verschiedene Modelle flexibler Arbeitszeiten.

Zum Geschäftsbetrieb gehört die Anlieferung von Pflanzentinkturen aus aller Welt. Gleichzeitig werden im Nahetal frische Pflanzen – möglichst aus der Region – mit Stumpf und Stiel verarbeitet. Im Aufbau ist die Kultivierung und Zertifizierung von Heilpflanzen, etwa der Goldrute, auf nahe gelegenen Feldern. Über 100 Arzneimittel bietet das Unternehmen im In- und Ausland an. Alle sind apothekenpflichtig. Höchste Sorgfalt ist bei der Herstellung erforderlich. Über 90 Prozent der Arzneimittel werden in Bad Sobernheim und Nussbaum in modernen Produktionsräumen hergestellt und aufwändig kontrolliert. Daneben steht die Forschung nach neuen Rezepturen und Therapieansätzen im Vordergrund.

Seit 2017 gibt es neben dem alten Flugplatz Tempelhof in Berlin ein Hevert-Co-Workingspace. Das Hevert-Hauptstadtbüro dient der Personalgewinnung ebenso wie der Vernetzung. So lassen sich hier zum Beispiel auch Gespräche über die Naturheilkunde mit Kunden, Partnern und Politik am Puls der Hauptstadt führen.

Auf der Homepage steht „Nachhaltige Gesundheit“. Was ist das?

Mathias Hevert: Dauerhaft gesund zu sein und nicht nur symptomfrei. Naturheilkunde will Ursachen finden. Wir wollen Menschen nachhaltig gesund machen und dabei gleichzeitig nachhaltig auf Umwelt und Gesellschaft einwirken.

Was zieht das nach sich?

Marcus Hevert: Genau hinzuschauen. Auch im Kleinklein. Welche Alternativen etwa gibt es zu Palmöl oder zur Alufolie der Tablettenverpackungen? Wo finden wir andere Firmen, um Biokunststoffe voran zu bringen? Wir haben E-Autos und E-Bikes angeschafft. Für unsere Mitarbeiter, insbesondere im Außendienst, bieten wir Eco-Fahrtraining an. In der Produktion wird Bio-Alkohol genutzt. Unsere Leuchtturm-Projekte wie das Kinderhaus mit eigener Erzieherin genügen uns nicht. Wir wollen dabei helfen, gute Trends zu verstärken. Und wenn dann der Landwirt, der in direkter Nachbarschaft zu unseren Heilpflanzen-Feldern wirtschaftet, ebenfalls auf Bio umstellt, ist das auch ein Teilerfolg.

Wird diese nachhaltige Führungs- und Wirtschaftskultur anerkannt?

Mathias Hevert: Apotheken- und Praxisteams erkennen es an. Für die Patienten steht verständlicherweise das eigene Leiden im Vordergrund. Wir sehen aber auch hier ein Umdenken! Auf die Vermeidung von Palmöl in Tabletten wurden wir erst durch eine Patientin gebracht.

Kann man Naturheilmittel und chemische Arzneien vergleichen?

Marcus Hevert: Beide Seiten sollen sich ergänzen. Es geht sowohl als auch.

Mathias Hevert: Kundige Apotheken und Therapeuten wissen das Richtige einzusetzen. Deshalb soll die Naturheilkunde auch fester Teil der Ausbildung sein. Wir stehen für die ganzheitliche Medizin, welche Schulmedizin und Naturheilkunde verbindet, und vermitteln dieses Wissen in vielen Fortbildungsveranstaltungen, hier vor Ort oder auch in Webinaren.