Carsharing Auto auf einem Parkplatz mit einer E-Ladesäule

Rabenkopf Bürgerenergie | Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Rat und Tat für die Energiewende

Schild Mitfahrbank

Wackernheim in Rheinhessen hat 2800 Einwohner und zur Kerb wird diesen auf einem Plakat das Solarkataster ihres Heimatortes präsentiert – damit sie selbst sehen können, ob ihr Häuschen genug Sonne bekommt für eine PV-Anlage.

Die Aktiven von der Rabenkopf BürgerEnergie arbeiten mit Leidenschaft für den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien in ihrem Wohnort. Ihren Namen haben sie sich von einer benachbarten Anhöhe, dem Rabenkopf, geborgt. Raben sind schlau und auch die fünfköpfige Führungsmannschaft vereint viel Fachwissen, das sie gern teilt. So können sich die Genossenschaftsmitglieder beraten lassen, wenn sie eine PV-Anlage planen, und ihnen werden Kontakte zu Installateuren vermittelt – das bringt Kostenvorteile. Im Portfolio ist inzwischen auch Carsharing auf Elektrobasis (RaBEmobil). Als nächstes wollen sich die Genossenschaftler mit einem Quartierskonzept, das auch Nahwärme einbezieht, beschäftigen. Auch im Umkreis ist man mittlerweile auf die rührige Genossenschaft aufmerksam geworden und profitiert vom Knowhow für die Energiewende.

Das Unternehmen

Nutzerin des Carsharing Autos

Entstanden ist die BürgerEnergie Genossenschaft aus der Dorfmoderation für Wackernheim im Jahr 2013, in die sich auch die Lokale Agenda 21 eingebracht hatte. Eine Arbeitsgruppe wollte möglichst viele Menschen an der Entwicklung von erneuerbaren Energien beteiligen und wählte dazu das Genossenschaftsmodell.

Aus den 10 Gründern sind inzwischen 107 Mitglieder geworden. Bisher wurden alle Projekte ausschließlich von Genossenschaftsmitgliedern finanziert – entweder durch Zeichnen von Genossenschaftsanteilen oder Mitgliederdarlehen.


Im Gespräch mit: Frank Repovs, Vorstand, und Peter Hummel, Aufsichtsratsvorsitzender

Frank Repovs und Peter Hummel

Was war Ihr Ansporn?

Frank Repovs: Wir wollten unseren kleinen Ort energieautark machen und unseren Strom selbst erzeugen.

Peter Hummel: Dabei war uns klar: Um ausreichend Energie hier zu erzeugen, brauchen wir die Unterstützung des ganzen Dorfes.

Was machen Sie konkret?

Frank Repovs: Der Genossenschaft gehören inzwischen sechs Photovoltaik-Anlagen, hinzu kommen mehr als zehn privat gebaute, bei denen wir mit Tipps geholfen haben. Beteiligt sind wir auch an einer Holz-Pelletheizung für Schule und Kindergarten und betreuen diese auch – alles ehrenamtlich.

Lohnt sich Photovoltaik (PV) überhaupt noch?

Frank Repovs: Sowohl Volleinspeisung als auch Eigenverbrauch im jeweiligen Gebäude rentieren sich, auch wenn die goldenen Jahre vorbei sind.

Peter Hummel: Wir realisieren auch kleine PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern (sogar mit Ost-Westausrichtung). Das würde sonst keiner machen, wir dagegen sind vom Nutzen überzeugt. Denn so lässt sich leicht der alltägliche Strombedarf abdecken. Das braucht zunächst aber viel Überzeugungsarbeit,  auch weil es in den Medien in den letzten Jahren vielfach anders dargestellt worden ist. Am Ende sind die Leute dann ganz verliebt in ihren Stromzähler, weil sie sparen.

Was haben Sie schon geschafft?

Frank Repovs: Der Stromverbrauch in Wackernheim liegt bei rund 5 Gigawattstunden, davon kommt inzwischen knapp ein Viertel aus erneuerbaren Quellen – nicht nur von Rabenkopf, da tragen auch viele private Anlagen ihren Teil bei. Daneben begleiten und unterstützen wir den Prozess zur Klimaneutralität. Als im Gemeinderat Pläne für ein Neubaugebiet vorgestellt wurden, haben wir uns dafür eingesetzt, dass es CO2-neutral ausgewiesen wird.

Kontakt

Carsharing Auto

Rabenkopf BürgerEnergie eG
Im Schneckenbangert 62
55263 Wackernheim

Telefon: +49 (0)6132 509850
Mail: info(at)rabenkopf-energie.de

www.rabenkopf-energie.de


Sharing für Quartiers-Auto

Carsharing Auto mit Menschen

Mit einer E-Ente, einem Umbau des französischen Kult-Autos, ging es los: Ein Mitglied der Genossenschaft hatte mit ihr das elektrische Fahren erprobt und warb fürs Elektro-Carsharing.

Rabenkopf schaffte dann 2015 das erste E-Auto an, 2017 das zweite und 2019 kam das dritte Fahrzeug dazu – ein so genanntes „Quartiers-Auto“. Bevor RaBE einen neuen Carsharing-Standort eröffnet, wird vorher das Nutzerpotential in unmittelbarer Nähe geprüft – mit Erfolg: Eine Firma setzt inzwischen auf das Mietmodell und die Verbandsgemeindeverwaltung des nahen Ortes Gau-Algesheim. Damit war das Geschäftsmodell sicher. Die flexiblen Nutzer buchen die Rabenkopf-Elektroautos online.