GAIA | Wind- und Solarenergie
Sonne und Wind schenken sogar Speicherenergie
Gaia ist in der griechischen Mythologie die große Mutter Erde. Der Forscher James Lovelock beschreibt die Erde als Lebewesen und nennt sie Gaia. In Rheinland-Pfalz sind mit GAIA die alternativen – oder auch erneuerbaren – Energien gemeint. Was vor gut 20 Jahren noch als „alternativ“ bezeichnet wurde, kann heute oft als „nachhaltig“ gelten. GAIA, der Spezialist für erneuerbare Energien aus Lambsheim, bietet an, die Kraft von Wind und Sonne zur Energieerzeugung zu nutzen und hält dafür ein breit sortiertes Leistungspaket bereit: Von der Standortanalyse über Planung, Genehmigung und Finanzierung bis hin zur fachgerechten Begleitung des Anlagenbetriebs. Auch als Generalunternehmen baut das Unternehmen Solaranlagen, Windräder unterschiedlicher Hersteller und Elektro-Ladestationen. Angesprochen sind Gewerbetreibende, Industrie und Eigenheimbesitzer ebenso wie Kommunen oder große Energieversorger.
GAIA ist in der alten Fabrik des Kofferherstellers Goldpfeil zuhause. Auf dem Dach finden sich Photovoltaikmodule und im Technikraum verschiedene Generationen von immer kleiner werdenden Speichersystemen. Intensiv testet man dort, was Künstliche Intelligenz vermag – Ziel ist es, Verbrauch und Energienutzung immer weiter zu optimieren. Schon heute ist das historische Firmengebäude ein Energiegewinnhaus, das mehr Strom erzeugt, als es benötigt.
Das Unternehmen
Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeiten Michael Wahl und Torsten Szielasko als GAIA-Geschäftsführer. 1999 haben sie das Unternehmen gegründet. Sie haben das Unternehmen nach und nach aufgebaut und heute fast 50 Angestellte.
GAIA setzt auf den Heimatmarkt in Rheinland-Pfalz und die angrenzenden Regionen. Über 120 Windkraftanlagen und 350 Photovoltaik (PV)-Anlagen hat das Unternehmen ganz oder teilweise realisiert.
Im Gespräch mit: Dipl.-Ing. Michael Wahl, Geschäftsführer von GAIA
Sie sind ein Pionier der Erneuerbaren in Rheinland-Pfalz. Wie kam es dazu?
Michael Wahl: Im Studium habe ich eine Studienarbeit zum Vergleich von Kernkraftnutzung mit Erneuerbaren Energien verfasst. Die Vorteile sah ich eindeutig bei letzteren. Mein Professor war aber nicht einverstanden und gab mir eine schlechte Note. Das Thema hat mich seither nicht losgelassen. Nach der Diplomprüfung war mir klar: Große Konzerne können die (damals) alternativen Energien nicht in den Markt bringen, aber ich kann es.
Und wie sehen Sie die Entwicklung 20 Jahre später?
Michael Wahl: Als deutscher und europäischer Mittelständler und Ingenieur bricht es mir das Herz, dass wir die Zukunftstechniken wie Photovoltaik, Batterietechnik, E-Mobilität und vieles mehr aus der Hand geben. Wir kommen einfach nicht ins Handeln. Dabei kommt mit dem Klimawandel eine Lawine auf uns zu. Es wird um die Kosten gehen, und die Erneuerbaren Energien sind bei uns schon jetzt am günstigsten. Je länger wir zögern und zaudern, desto teurer wird uns die Klimakrise kommen.
Aber Windräder mag nicht jeder.
Michael Wahl: Nutzung und Ausbau der Windenergie in Deutschland werden konstant von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen. Dennoch gibt es tatsächlich einige Bürger, die Ängste haben und gegen Windenergie sind. Uns ist es sehr wichtig, alle Beteiligten im Umfeld eines geplanten Projektes von Anfang an mitzunehmen, und wir setzen auf Information und Austausch vor Ort. Themen wie Lärm- und Naturschutz nehmen wir sehr ernst. Auch die Hersteller haben darauf reagiert und in den letzten Jahren leisere und leistungsstärkere Anlagen entwickelt.
Was ist bei der Sonnennutzung zu beachten?
Michael Wahl: Auf dem Obst- und Gemüsemarkt in Maxdorf haben wir schon 2010 eine 3-Megawattanlage gebaut, die Strom für 3000 Menschen liefert. Wir achten bei unseren Anlagen auf die Herkunft der PV-Module und nutzten zum Beispiel keine Dünnschicht-Module mit Schwermetalleintrag. Leider sind die deutschen PV-Modul-Hersteller fast alle verschwunden und damit deren Know-how und Arbeitsplätze, die, wie es aussieht, in Deutschland im Vergleich zum Bergbau nicht geschätzt werden. Vieles wird in Asien produziert und man weiß nicht immer, auf welche Weise das geschieht.
Kontakt
Gesellschaft für Alternative Ingenieurtechnische Anwendungen – GAIA mbH
Jahnstraße 28
67245 Lambsheim
Telefon: +49 (0)6233 35944-00
Telefax: +49 (0)6233 35944-01
Mail: info(at)gaia-mbh.de
Wallboxen laden E-Autos auf
Seit 2014 hat GAIA ein eigenes Elektroauto in Betrieb. Die erste Schnellladesäule wurde 2015 installiert. Damit war ein neues Geschäftsfeld eröffnet. In der Umgebung des Unternehmens, in Hettenleidelheim und am Lambsheimer Rathaus, wurden Ladestationen eingerichtet. Viele Privatleute statten inzwischen ihre Häuser mit Wallboxen aus. Bis zu 80 Prozent der E-Autos werden zuhause aufgeladen. Das Aufladen an Schnelladestationen braucht nur 30 Minuten, um von 20 % auf 80 % Ladestand zu kommen. Über die Haushaltssteckdose dauert das Aufladen aber 24 Stunden. Gerade Hausbesitzer würden gern Strom an E-Autofahrer über ihre Ladestationen verkaufen, das aber ist noch nicht ohne Weiteres erlaubt.