Nahaufnahme von einem Brot

Vollkorn-Bäckerei Barth | Brote und Backwaren

Gutes Brot braucht Zeit

Mitarbeiter formt Teig

In der Vollkornbäckerei Barth nehmen sie sich Zeit beim Backen. Selbst die Backöfen in den Filialen backen alles komplett frisch. Und in der Backstube in Niederfell dürfen Teige über Stunden reifen. Jedes Brot wird mit der Hand geformt. Das hat dem Traditionsbetrieb an der Mosel viele Auszeichnungen eingebracht und eine zufriedene Kundschaft.

Das Familienunternehmen besteht seit über 200 Jahren und neben den Urkunden hängen alte Fotos der Vorfahren. Bäckermeister Johannes Barth hatte zum Jubiläum 2017 ein Steinmühlenbrot aus Weizenvollkornmehl, Quellwasser und Meersalz entwickelt. Das Mehl wird ohne jede Wärme in der Steinmühle zerrieben. Geduld und Wissen gehören für ihn maßgeblich zur handwerklichen Backkunst. Bei den Barths sind seit rund 30 Jahren alle Brote und viele Brötchensorten überdies bio.

Helle Sorten und Kuchen sind zwar nicht zertifiziert, aber die Linie ist klar: Natur- und Tierschutz zählen, der Einkauf erfolgt regional und Basis für alles sind jährlich 300 Tonnen Bio-Mehl. Schon der Vater hatte nach dem Krieg ein Vollkornbrot entwickelt, das es bis heute gibt. Die junge Bäckermeisterin Charlotte Barth, siebte Generation, hat unter anderem dafür gesorgt, dass in den Filialen nur noch fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird. Der erste Elektrotransporter kommt 2020 und steht für mehr Klimaschutz. Der Wahlspruch für das Unternehmens ist Programm: „Wir wollen besser werden, nicht größer.“

Das Unternehmen

Charlotte und Johannes Barth

Gemeindebäcker Johannes Barth machte sich 1817 in Niederfell an der Mosel selbstständig. In der 6. Generation ist seit 1991 Johannes Barth für das Unternehmen verantwortlich - außerdem hat er mit seiner Frau Elisabeth Barth vier Töchter.

Tochter Charlotte Barth entschied sich 2010 für die Familientradition und machte als Jahrgangbeste ihren Meister. 11 Filialen tragen den Namen Barth, neuerdings gibt es in Emmelshausen auch ein Café.


Im Gespräch mit: Bäckermeister Johannes Barth

Bäckermeister Johannes Barth

Warum sind Sie Bäcker geworden?

Johannes Barth: Ich wollte das immer machen, weil Bäcker kreativ sind und ich den Duft des Brotes liebe. Man sieht, was man gearbeitet hat und es gibt die Resonanz der Kunden. Da steckt Sinn dahinter. Der guten Dinge bestes ist das Brot. Ich bin Handwerker durch und durch.

Stehen Sie noch in der Backstube?

Johannes Barth: Dazu komme ich nicht mehr. Ich arbeite viel für die Entwicklung neuer Produkte. Die Herstellungsweise beeinflusst Nahrungsunverträglichkeiten oder Allergien. Anders als bei Industrieprodukten können wir die Zutaten und die Produktionsweise schneller verändern und anpassen. Wir informieren unsere Kunden genau, welche Zutaten wir für unsere Backwaren verwenden. Der Verbraucher erfährt, was drin ist und entscheidet selbst, was er kauft.

Die Vollkornbäckerei setzt auch auf bio.

Johannes Barth: Früher wurde Vollkorn mit bio gleichgesetzt, das ist nicht mehr so. Entscheidend sind der Geschmack und die Auswirkungen auf die Umwelt. Ich bin sehr naturverbunden, wir wohnen in einem alten Forsthaus. Ich achte, auch wenn nicht alles bio ist, woher die Sachen kommen. Ich nehme zum Beispiel nur deutsche Erdbeeren oder Fette aus nachhaltigem Anbau.

Backen braucht viel Energie.

Johannes Barth: Wir verwenden Öko- und Naturstrom und die Abwärme der Kühlanlagen nutzen wir für Warmwasser. So liegt der Energieverbrauch weit unter dem Durchschnitt.

Kontakt

Teig wird von Händen geformt

Vollkornbäckerei Barth GmbH
Kehrstraße 19
56332 Niederfell

Telefon: +49 (0)2607 1626
Telefax: +49 (0)2607 8626
Mail: info(at)bio-barth.de

www.bio-barth.de


Freude am Bäckerhandwerk

Mitarbeiter schiebt Brotteig in den Ofen

Die Leute sollen Spaß an der Arbeit haben. Johannes Barth hat schon viele Bäckergesellen ausgebildet und ist dabei auch ungewöhnliche Wege gegangen: So hat er einen damals 56 Jahre alten Chinesen, zuvor Germanist und Fremdenführer und vernarrt in deutsche Backwaren, im Betrieb aufgenommen. Oder einen Keramikingenieur, der umsatteln wollte.

Auch Migranten waren unter den Auszubildenden, derzeit arbeiten zwei Afghanen und ein Syrer mit. Weil es beim theoretischen Unterricht so stark auf die Sprache ankommt, fände er eine angepasste Prüfung etwa für Geflüchtete hilfreich.