Pacific Straws | Trinkhalme aus Glas
Glas-Trinkhalme für den Cocktail
Blick durchs Bullauge: Ein Cocktailglas schaukelt auf Wellen. Die jungen Gründer haben sich das Logo ausgedacht und ihr Wunschbild geschaffen. Genuss am Meer und anderswo, aber ohne Plastik. Deshalb setzt das Paar auf wiederverwendbare Trinkhalme aus Qualitätsglas, hergestellt in Deutschland. Als Lara Schnieders und Robert Dehghan am 30. Juni 2018 ihre Firma Pacific Straws gründeten, waren sie 22 Jahre alt. Inzwischen haben die BWL-Studierenden an der Universität Mannheim den Bachelor gemacht und einiges erreicht: Es werden nicht nur bei sehr vielen Veranstaltungen und Events die nahezu unzerbrechlichen Schlürfhilfen verwendet, sondern auch in Unverpackt-Läden und Supermärkten, von einer exklusiven Hotelkette, in Cafés, Restaurants oder Cocktailbars. Auch zum Gin passen die stylischen Halme ausgezeichnet.
Das Unternehmerpaar durchdenkt alle Details und legt Wert darauf, dass die Röhrchen stabil genug sind für Spülmaschinen. Auch gibt es eigens entwickelte Ziegenhaar-Bürstchen (weil Ziegen geschoren werden können) und eine vegane Variante mit Pflanzenfasern. Das Spezialglas kann recycelt werden, ebenso die Kartons, in denen die 4-er oder 6-er-Packs verkauft werden. Personalisierung der Halme mittels Laser-Gravuren ist kein Problem und geschieht im eigenen Betrieb.
Das Unternehmen
Im ersten Firmenjahr hat Pacific Straws rund 160.000 Glastrinkhalme produziert und wurde als „bestes soziales Start-up“ beim Kongress für Entrepreneurship und Innovationen der Universität Mannheim ausgezeichnet.
Ein deutscher Glashersteller liefert das Ausgangsprodukt, das in Kastellaun im elterlichen Betrieb, der Labormaterialien herstellt, weiter bearbeitet wird. Nach zehnmaligem Spülen haben sich die Glashalme gegenüber verschiedenen Alternativen von Plastikröhrchen bezahlt gemacht. Seit dem Unternehmensstart wurden so rund 7,5 Millionen Plastikhalme gespart.
Im Gespräch mit: Firmengründer Lara Schnieders und Robert Dehghan
Lara Schnieders: Als Schülerin habe ich bei einem Schildkrötenprojekt in Costa Rica Strände voller Müll gesehen. Später war ich als Studentin in Kolumbien und bin beim Segeln in einen riesigen Plastikstrudel geraten. Wir hatten drei Tage weder Land noch Menschen gesehen und wollten wissen: Wo kommt das her? Plastikmüll ist kein lokales oder regionales Problem, das betrifft die ganze Welt. Die Plastikwolke im Pazifik ist mehr als vier Mal so groß wie Deutschland.
Robert Dehghan: Ich habe an unserer Partneruniversität in Kalkutta studiert, sehr einfach gelebt und doch war ich in einer Blase. Vor der Tür schliefen Menschen auf der Straße. Überall Schmutz. An Schwimmen war nicht zu denken. Pacific Straws meint alle Meere, auf die wir achten sollten. Als wir die ersten Prototypen der Trinkhalme ausprobierten, stand das im Fokus.
Zündet Ihre Geschäftsidee?
Robert Dehghan: Es gibt Potential und Nachfrage für Nachhaltigkeit. Wir stehen zum grünen Image.
Lara Schnieders: Die jüngere Generation ist anders als die Generation Ü 50 sehr interessiert an dem Thema. Verbote sind keine Lösung. Einiges ist einfach zu verändern. Wir wollen weitere nachhaltige Produkte in unser Portfolio aufnehmen.
Was ist wichtig für die Kunden?
Lara Schnieders: Im Vordergrund steht der Aspekt der Nachhaltigkeit. Aber auch Preis und Style sind hauptsächlich für große Kunden entscheidend. Für sie ist es auch ein Argument, dass unsere Halme auf Dauer günstiger als viele Einwegprodukte sind.
Kontakt
Pacific Straws UG (haftungsbeschränkt)
Am Ring 29
56288 Kastellaun
Telefon +49 (0)6762 401540
Mail: info(at)pacificstraws.de
Umweltbewusstsein exportieren
Zum einjährigen Firmenjubiläum gab es eine Müllsammelaktion, auch in Mallorca am Strand, wo Corinna Schnieders, die dritte Gründerin, arbeitet und Pacific Straws bekannter macht. Es ist Ziel des Unternehmens, Umweltbewusstsein und das neue Produkt zu verknüpfen, gerade im Exportgeschäft. Neben Spanien und Österreich bestehen schon Geschäftsbeziehungen nach Korea und Japan sowie nach Südamerika.