Rhenocoll | Beschichtungen, Farben, Klebstoffe

Am Anfang standen Holzklebstoffe, es folgten Holzschutz-Produkte und Möbellacke, dekorative Farbaufträge für Wand und Fassade sowie Spezialbeschichtungen. Rhenocoll hat sich unter dem Firmengründer insbesondere auf farbige Beschichtungen für die Industrie spezialisiert. Eine weitere Linie sind Farben für Bauten.

So werden zum Beispiel passgenau Lasuren und Farben für Fenster und Türen entwickelt. In einer Klimakammer werden die Produkte für die verschiedensten Länder und Klimazonen überprüft. Das überzeugt gerade im Export: 85 Prozent der Produktion geht ins Ausland; beliefert werden 75 Länder - in Europa, aber vorwiegend in Übersee. China und Russland sind inzwischen die wichtigsten Handelspartner. Die Forschungsabteilung des Chemieunternehmens hat vor rund drei Jahren eine Mineralienmischung nach dem Vorbild der Natur entwickelt – dieses Vorgehen bringt Vorteile in der Anwendung, denn so erübrigt sich die sonst übliche Ausrüstung gegen Schimmel oder Pilzbefall.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen?

Werner Zimmermann: Vor drei Jahren haben wir anhand der globalen Nachhaltigkeitsziele unsere Ziele definiert. Wir denken an die nächsten Generationen. Wichtig ist zum Beispiel die Auswahl der Stoffe. Wir wollen ein Kreislaufsystem ohne Einfluss auf die Umwelt und richten uns auf die Bedürfnisse von Mensch, Tier und Natur aus. Unsere emissionsfreien Farben dünsten nicht aus, damit gibt es auch keine Kopfschmerzen. Und schon 2003 haben wir unser neues Verwaltungsgebäude als eines der ersten Passivhäuser im Gewerbebereich gebaut.

Sie nutzen keine Biozide mehr, also Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Geht das denn?

Werner Zimmermann: Wir wollen bewusst keine chemische Keule einsetzen. Man kann und muss heute im Holzschutz neue Wege gehen und die althergebrachten Chemikalien vermeiden. Das Kalkül geht auch im Markt immer stärker auf. Wir verkaufen heute überwiegend biozidfreie Produkte und diese bieten gute Argumente für den Export.

Ihr Unternehmen ist weltweit unterwegs. Was lernt man da?

Werner Zimmermann: Es gibt in vielen Ländern Initiativen, um mehr Nachhaltigkeit zu verwirklichen. Sehr radikal geschieht das in China, unserem wichtigsten Markt. Aber die nachhaltigen Produkte sind dort oft hochpreisig, das können sich dann nur wohlhabende Menschen leisten.